[Equal] Call for Papers

Sandra Da Rin darin at access.unizh.ch
Fri Jun 20 11:35:15 CEST 2003


Call for Papers

netzwerke. formen. wissen.
Vernetzungs- und Abgrenzungsdynamiken der Frauen- und Genderforschung
Tagung des Zentrum fuer Interdisziplinaere Frauen- und
Geschlechterforschung (ZIF) Fachhochschule Hildesheim/ Holzminden/
Goettingen & Universitaet Hildesheim
27.-29. November 2003 in Hildesheim

Ausgehend von politischen Frauenbewegungen hat sich Frauen- und
Genderforschung in Form von Netzwerken, Projekten, Institutionen und
Organisationen geformt, erweitert und ausdifferenziert mit jeweils
spezifischen Anspruechen auf die Verbindung und Gestaltung von Theorie
und Praxis.
Vernetzungen wie z.B. Frauengesundheitsnetzwerke,
KuenstlerInnen-Netzwerke oder Netzwerke auf Hochschulebene konzentrieren
sich auf frauenpolitische Buendnisse genauso wie auf thematische
Wissensbuendelung und -verbreitung, z.B. ueber Netzwerktechnologien.
Institutionalisierungsprozesse zeigen sich deutlich in der Entstehung
von interdisziplinaeren Zentren und Studiengaengen fuer Frauen- und
Genderforschung insbesondere an Hochschulen. Sie verbinden die
institutionalisierte Foerderung von Frauen mit der curricularen
Verankerung von Themen der Frauen- und Genderforschung in Form eines
Schnittstellenmanagements (Forschungszentren) und/ oder in Form von
Studiengaengen.
Organisationen im Profit- und Non-Profit-Bereich, die sich mit Frauen-
und Genderforschung, bzw. deren (wirtschafts-) politischen
Schnittpunkten beschaeftigen (z.B. Frauenmessen, -versicherungen),
muessen sich neben Organisationen behaupten, die bereits vielfaeltige
Geschlechterprogramme (Frauenfoerderung, Gleichstellung, Total
E-Quality, Gender Mainstreaming) implementiert haben.

Die Tagung soll diese Prozesse aufgreifen und die verschiedenen
Organisationsformen im Rahmen der Frauen- und Genderforschung und unter
moeglichst breiter Perspektive diskutieren. Ihr Fokus liegt auf der
Reflexion bestehender oder zukuenftiger Organisationsformen, ihrer
Vernetzungs- und Abgrenzungspraktiken und der Frage, ob und wie sie die
Ziele der ehemals dahinterstehenden Interessengruppen erfassen und einen
Austausch zwischen grundlagenorientierter Wissensgenerierung und
praktischer Anwendung ermoeglichen, bzw. verhindern. Dabei geht es um
fließende Uebergaenge, aber auch um Grenzziehungen untereinander, die
der Herstellung von bestimmten Identitaeten dienen. Innerhalb dieser
Grenzen finden zudem komplexe (Aus-) Differenzierungen und
Kategorisierungen statt, die nicht explizit auf der Agenda stehen  (z.B.
Einfluesse durch politische oder sexuelle Prozesse).
Was sind die Konsequenzen von Vernetzungen und Grenzziehungen? Wo liegen
hier Ambivalenzen, Komplexitaeten, Chancen? Was sind die Probleme und
Vorteile des Netzwerkens?

Die Tagung wird verschiedene Praesentationsformen miteinander
verknuepfen (Vortraege, Arbeitsgruppen, Poster-Praesentationen,
Fishbowl-Diskussionen). Moegliche Themenschwerpunkte koennen sowohl fuer
die einzelne Organisationsform als auch uebergreifend diskutiert werden:






   * Kommunikations- und Umgangspraktiken

Merkmale von Kommunikations- und Umgangspraktiken wie Solidaritaet,
Kooperation, aber auch Hierarchie und Konkurrenz erfordern immer neue
Herstellungs- und Ueberpruefungsprozesse der einzelnen
Organisationsformen. Haeufig fuehren Durchsetzungsstrategien nach innen
und nach außen zu einem Spagat der Interessen
(Schnittstellenmanagement). Diese Position kann zu einem
Spannungsverhaeltnis von Vernetzungsformen und der Konkurrenz um
Ressourcen (Foerdertoepfe, Stellen, Profilierung und Wissen) fuehren.
Außerdem stellen z.B. subjekttheoretische Erkenntnisse urspruengliche
Kategorien inhaltlich in Frage, die neue definitorische
Auseinandersetzungen und womoeglich Verortungen erfordert.
Hier geht es um die Umgangsweisen mit diesen Veraenderungen und der
Frage, welchen Einfluß z.B. neue virtuelle Kommunikationsformen auf
diese Prozesse besitzen.


   * Wissenspraktiken

Der Anspruch, Theorie und Praxis zu verbinden war urspruenglich ein
uebergreifendes Ziel der Frauen- und Genderforschung. Heute drueckt sich
dies u.a. darin aus, moeglichst institutionenuebergreifend,
interdisziplinaer oder transdisziplinaer zu agieren mit einem moeglichst
breiten Angebotsspektrum (z.B. von der Frauen- zur Frauen- und
Geschlechter-, zur Maennerforschung) und vielfaeltigen
Zugangsmoeglichkeiten. Dies kann zur Festigung einzelner
Organisationsformen, aber auch zu deren Aufloesung fuehren. Hier sollen
Auspraegungen dieser Wissenspraktiken beleuchtet werden z.B. anhand der
Frage, welche Auswirkungen neue Netzwerktechnologien auf soziales
Handeln und Formen der Macht und Ausgrenzung haben.


   * Zukunftsorientierte Arbeitspraktiken

Neben virtuellen Kommunikationsformen kommt es durch die neuen Medien
insgesamt zu neuen Organisations- und Bildungsformen. Beispiele sind das
Modellprojekt des internetbasierten Studienganges VINGS (Virtual
International Gender Studies) oder das international ausgerichtete
Portal GLOW (Global Center for Womenís Studies and Politics) mit ihren
jeweiligen e-learning-Angeboten. Hier kann es um Fragen gehen, welche
Chancen zur Demokratisierung und Teilhabe diese zukunftsorientierten
Arbeitspraktiken schaffen, ob sie Konkurrenzen ueberwinden oder positiv
nutzen und wie sie feministische Politik und Forschung in den einzelnen
Organisationsformen befoerdern. Kann der virtuelle Raum auf den realen
Ort des Lebens zurueckbezogen werden? Außerdem koennen hier
Organisationsformen wie z.B. Communities of Practice vorgestellt und
diskutiert werden.

Wir laden Forschende aus den verschiedenen Bereichen der Frauen- und
Geschlechterforschung ein, auf dieser Tagung ihre Ansaetze und
Erfahrungen vorzustellen und zu diskutieren.
Abstracts fuer Beitraege in der Laenge von 1-2 Seiten koennen bis zum
15. August 2003 an das ZIF Hildesheim geschickt werden.

Naehere Informationen:
Zentrum fuer Interdisziplinaere Frauen- und Geschlechterforschung
Fachhochschule Hildesheim/ Holzminden/ Goettingen
Universitaet Hildesheim
Goschentor 1
31134 Hildesheim
Fon: 05121-881-568 oder -564
Mail: nina.feltz at fh-hildesheim.de


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Sandra Da Rin
UniFrauenstelle
Universität Zürich
Gloriastrasse 18a
CH-8006 Zürich
Tel.: ++41 1 634 26 71
Fax: ++41 1 634 43 69

http://www.unizh.ch/frauenstelle

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