[Equal] gezählte Köpfe in ETH Globe und Connect

Katharina von Salis vonsalis at dplanet.ch
Thu Dec 28 12:54:52 MET 2006


liebe equals,
danke an Simone Brander - endlich zaehlt mal jemand anderes als ich 
und tut das Resultat sowohl den Redaktionen als auch der 
"Fangemeinde" der ETHZ  kund...:-)
Das traurige daran ist, dass wir das seit 15 Jahren immer wieder 
getan haben, das Zaehlen, und auch hie und da den Redaktionen etc. 
mitgeteilt. Manchmal wurde es dann für eine Weile besser - aber 
spätestens wenn ein/e neue/r RedaktorIn kam, verschwand das 
Bewusstsein, dass es auch an der ETHZ Frauen gibt flugs wieder. Man 
muss also immer wieder und immer wieder und immer wieder etc. - dran 
bleiben, eben. 
Man mag die ca. 30% Studentinnen und etwas weniger Doktorandinnen an 
der ETHZ als wenig empfinden - gegenüber vor 15 Jahren, als wir mit 
dem Chancengleichheitstun an der ETHZ begannen, sind sie schon ein 
Fortschritt.  Damals waren es, wenn ich mich richtig erinnere, noch 
unter 20%.

Die letzte "Weltwoche" des Jahres 2006 - eine Doppelnummer, sogar - 
ist voll den Frauen "gewidmet", was total untypisch ist; 
normalerweise sind sie da kaum vorhanden. Wer nun aber glaubt, man 
sei beim rechtslastigen Wochenblatt schon so weit wie an der ETH vor 
15 Jahren, als im Herbst 1991 ein ETH-Bulletin erchien, das voll von 
Frauen geschrieben worden war irrt gewaltig. Es sind in der Weltwoche 
Frauen,die von Männern proträtiert/interviewt/abgelichtet etc. 
werden. Die Beiträge von Frauen sind mit wenigen Ausnahmen kurz und 
rar. Die Vielfalt der 
porträtierten/interviewten/beschriebenen/abgebildeten (ja, auch mit 
grossen Ausschnitten und oben ohne, klar) Frauen ist dagegen gross; 
die Art wie gefragt wurde, was frau zu diesem oder jenem Thema meine 
etc.wäre wohl schon ein Thema für ein paar Semseterarbeiten von 
Gender Studies Studierenden...wenn möglich von Studentinnen UND 
Studenten und mit verschiedenem kulturellem Hintergrund.

Aber im 2007 werden wir in der Schweiz ja eine Bundesratspräsidentin 
und eine Nationalratspräsidentin haben und beide sind Grossmütter und 
stammen damit aus einer Generation von Frauen, die kämpfen musste, um 
Karriere zu machen und dazu ein Leben mit Familie unter einen Hut zu 
bringen. Und beide haben es, offensichtlich, geschafft.
Das macht doch Mut für 2007, oder?
Jedenfalls wünscht Euch das
Katharina vonSalis


>Über die Feiertage hatte ich Zeit, in den ETH-Zeitschriften "ETH 
>Globe" und "Connect" zu blättern. Beim Blättern durch das "Connect" 
>verging mir die Lust auf das Lesen schnell, da meine Augen an den 
>Bildern der vielen männlichen Köpfen hängenblieben. Jedoch war meine 
>Neugier geweckt und so begann ich zu zählen, viele Köpfe denn nun zu 
>Männern und wieviele zu Frauen gehören.
>
>Hier die Bilanz im Connect (Ausgabe Nr. 7 November 2006), (ohne Werbefotos):
>29 Porträtfotos von Männern
>8 Porträtfotos von Frauen
>
>Da musste ich doch gleich nachschauen, ob die ETH im hauseigenen 
>Heft besser abschneidet (ETH Globe Nr.3/ November 2006):
>30 Porträtfotos von Männern
>1 Porträtfoto von einer Frau (!)
>
>Der Frauenanteil an der ETH ist ja wirklich klein. Aber so klein, 
>wie in diesen beiden Magazinen abgebildet, ist er nun auch wieder 
>nicht. Ich wünsche mir für das nächste Jahr eine -zumindest- 
>realitätsnähere Darstellung der Geschlechterverhältnisse an der ETH 
>in den hauseigenen Magazinen! Und falls sich die ETH um einen 
>höheren Frauenanteil bemühen möchte, hoffe ich, dass nicht nur ich 
>mir eine 50/50-Verteilung der Berichterstattung in den 
>ETH-Publikationen wünsche.
>
>Herzliche Grüsse und mit den besten Wünschen für das neue Jahr!
>Simone Brander



-- 
Katharina v. Salis
Pf 130
CH-7513 Silvaplana
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