[Equal] ETH-Forscher untersuchen Twitter auf Genderaspekte in den Kommunikationsmustern

Keller Seitz Monika (Prs) monika.keller at sl.ethz.ch
Thu Apr 24 11:26:10 CEST 2014


Männerlastiges Zwitschern

Frauen stehen heutzutage mit beiden Beinen im öffentlichen Leben. Zweifellos sprechen sie auch mit anderen Frauen. Tatsächlich sogar über andere Dinge als Männer. So banal dies klingt, in Hollywood-Filmen ist dies alles andere als selbstverständlich. Und auch nicht auf Twitter, wie eine neue Studie feststellt.

https://www.ethz.ch/content/main/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2014/04/maennerlastiges-zwitschern.html


Auszüge aus dem sehr lesenswerten Text:


...Geboren war der Bechdel-Test, benannt nach der amerikanischen Cartoon-Zeichnerin Alison Bechdel. Mit diesem Test lässt sich feststellen, ob Filme ein Minimum an weiblicher Unabhängigkeit beinhalten....


...David Garcia, Forscher an der Professur für Systemgestaltung der ETH Zürich...hat zusammen mit Kollegen vom Qatar Computing Research Institute das Geschlechter-Ungleichgewicht von Filmen unter die Lupe genommen. Und zwar erstmals nicht auf Experteneinschätzung basierend, sondern mittels automatischer Auswertung durch eine Computersoftware. ...


...In einem weiteren Schritt verwendeten die Wissenschaftler ihren Algorithmus, um auch reale Dialoge, die über den Kurznachrichtendienst Twitter geführt wurden, dem Bechdel-Test zu unterziehen und mit den Bechdel-Scores von Filmen zu vergleichen...


...«Meine Erwartung war, dass auf Twitter Männer Frauen ebenso häufig erwähnen wie umgekehrt», sagt Garcia. Dem war aber nicht so: Twitter-Dialoge unter Männern drehten sich seltener um eine Frau. Umgekehrt gab es mehr Dialoge zwischen Frauen, die Referenzen auf Männer beinhalten, als solche über andere Themen.»...


...Nicht bei allen Twitter-Nutzenden stellten die Forscher diesen männlichen «Bias» fest. Die Gespräche von Studierenden waren ausgewogen in Bezug auf Erwähnung des jeweils anderen Geschlechts....


...«Offenbar ist Twitter eher männlich geprägt», sagt Garcia. Im Vergleich dazu schnitt Myspace, ein anderes soziales Netzwerk, bei einer Untersuchung der ETH-Forschenden geschlechterneutraler ab, wahrscheinlich weil dort im Gegensatz zu Twitter mehr privater Austausch stattfindet...


...Garcias Algorithmus soll künftig als Werkzeug dienen, um nicht nur Filme, in denen eines der beiden Geschlechter deutlich unterrepräsentiert ist, durch ein «Rating» kenntlich zu machen, sondern auch um das Design von sozialen Medien zu prüfen. So könnten die Anbieter testen, ob das eine oder das andere Geschlecht weniger angesprochen wird als beabsichtigt...


Liebe Grüsse,


Equal-Team



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