[Equal] Alpenforschungs-Tagung SAGW NFP 48
Katharina von Salis
vonsalis at dplanet.ch
Wed May 30 17:54:42 MEST 2007
Betrifft: Tagung "Alpenforschung - wie weiter? in Luzern 30.5.07
Bilanz und Perspektiven des Nationalen Forschungsprogramms
"Landschaften und Lebensräume der Alpen" aus der Sicht der Geistes-
und Sozialwissenschaften".
liebe equals,
wenn frau in den Alpen auf 1800m.ü.M. wohnt erlebt sie immer wieder,
dass das Gedankengut der Chancengleichheit von Frau und Mann sich
noch nicht in alle Täler hinauf herumgesprochen hat.
Um so interessierter verfolgt frau dann hie und da, was die
Alpenforschung der UnterländerInnen leistet, also z.B. das NFP 48 und
wie sich die Frauen da in Szene setzen. Vor allem, wenn die Schweiz.
Akademie der Geistes-und Sozialwissenschaften zu einer Tagung einlädt
wie gestern in Luzern.
Es fing schon damit an, dass aus der Einladung klar hervorging, dass
nur Mänenr referieren und an einer moderierten Abschlussdiskussion
teilnehmen würden. Und das bei den Geistes- iudn
Sozialwissenschaften, bei welchen sich im Stuidum seit Jahren ja
signifikant mehr Frauen als Männer engagieren.
Ich habe vor ein paar Jahren bereits mit dem zuständigen
Generalsekretär GS wegen einer früheren "frauenlosen" Tagung gemailt
und er versprach damals Besserung. Und so begrüsste er mich denn
gestern auch, er wüsste, was ich jetzt gleich zu ihm sagen würde...
- Im Saal geschätzt ca.1/3 Frauen - das Auszählen der Liste der
Angemeldeten ergab 32 Frauen und 61 Männer, also gut 30% Frauen.
- Teilnahme an Diskussionen nach Beiträgen: 16 Männer und 2 Frauen -
ja, ich mache immer wieder Strichli, zähle zusammen und nerve mich an
der vornehmen Zurückhaltung der Damen. Das war vor 15 Jahren schon so
und hat sich wenig gebessert, ich habe das auf equal@ auch schon
thematisiert. Und: nein, es waren nicht nur junge und "unerfahrene"
Frauen da und alte Männer, sondern durchaus auch gestandene
Wissenschafterinnenund jüngere Forscher.
- Frauen kamen allerdings knapp vor: da war der herzige "Heidieffekt"
und in einem Beitrag wurde daruf hingewiesen, dass auch Alter und
Geschlecht der antwortenden Personen erfasst wurden.
- am späten Nachmittag, die Tagungs-Zeit war eigentlich schon vorbei,
kam vom zufälligerweise letzten Publikumsvotanten der Hinweis darauf,
dass die Frauen nun den ganzen Tag zu kurz gekommen seien, nicht
beteiligt, nicht beforscht waren etc. Und der Hinweis auf eine Frau
im Safiental, welche seit 20 Jahren in vielfältister Weise die
Gemeinschaft im +- sterbenden Tal belebe, community building
betreibe etc. - was offenbar kein Thema sei . Der GS/Moderator ging
dann nicht mehr darauf ein und schloss die Tagung mit dem Dank an
Referenten, Anwesende und die Frau, die das Ganze organisiert hatte
und die Frauen, die ihr dabei gehofen hatten. Wie gehabt also und
nicht zielführend, denn die entsprechenden Frauen waren, mindestens
zum Teil, gar nicht im Saal. Habe den Dank dann "rausgetragen"...
Liebe Geistes- udn Sozialwissenschafterinnen unter den
equal-Leserinnen: so kann das doch nicht weitergehen! Im NFP 48
haben viele Frauen mitgearbeitet, etliche haben Berichte geschrieben
und Bücher (mit)publiziert - und dann schweigen sie an Tagungen, die
sich an ein weiteres Publikum als nur gerade NFP48-Teilnehmende
wenden.Habt Ihr wirklich kaum was zu sagen oder habt ihr die
inzwischen an vileen Universitäten angebotenen Rede-Kurse nicht
besucht...:-I?
Es grüsst
leicht frustriert
Katharina von Salis
sich durchaus bewusst, dass die Naturwissenschafterinnen auch nicht
viel mehr intervenieren an Tagungen...;-( und die, dank der
Intervention eines Teilnehmers, für einmal auch nichts gesagt hat und
nicht "gezwungen" wurde, das letzte Wort zu haben/nehmen...;-)
--
Katharina v. Salis
Pf 130
CH-7513 Silvaplana
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