[Equal] WG: Newsletter Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF)
EqualOpportunity (SL)
equal at sl.ethz.ch
Tue Jul 10 09:12:59 CEST 2012
Besonders interessant:
- Genderanalyse in wissenschaftlichen Fachzeitschriften
- Abschlussbericht des EU-Projekts Gender and Science
...ach ja, und dann ist da ja noch: Kontroverser Auftakt der EU-Kampagne 'Women in Research and Innovation'
Sonnige Grüsse,
Monika Keller
Von: EU-Büro des BMBF, Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF) [mailto:eub at dlr.de]
Gesendet: Montag, 9. Juli 2012 15:24
An: EqualOpportunity (SL)
Betreff: Newsletter Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung (FiF)
9. Juli 2012
Newsletter der Kontaktstelle
Frauen in die EU-Forschung (FiF)
[cid:2D4D9A3C84C7A13F8320 at BGWKS]
In dieser Ausgabe:
- Horizont 2020: Kernthesenpapier der Bundesregierung mit Gender-Bezug
- Horizont 2020: FEMM-Ausschuss entwirft Stellungnahme
- Kontroverser Auftakt der EU-Kampagne 'Women in Research and Innovation'
- Genderanalyse in wissenschaftlichen Fachzeitschriften
- Abschlussbericht des EU-Projekts Gender and Science
- Nordrhein-Westfalen bietet Anschubfinanzierung für EU-Anträge in Geistes- und Gesellschaftswissenschaften
- Veranstaltungshinweis: Europäische Konferenz zu Gender Equality in Higher Education, Bergen / Norwegen
- Im Porträt: Judith Coffey M.A.
- In eigener Sache: Neue FiF-Kollegin
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Horizont 2020: Kernthesenpapier der Bundesregierung mit Gender-Bezug
Die Bundesregierung hat am 15. Mai 2012 ein Kernthesenpapier<http://www.forschungsrahmenprogramm.de/position-bundesregierung.htm> veröffentlicht, in dem sie sich zum Vorschlag der Europäischen Kommission für das neue europäische Rahmenprogramm für Forschung und Innovation äußert.
Zum Thema Chancengleichheit heißt es darin wörtlich: "Ein eigener Artikel zur Chancengleichheit sowie das Querschnittthema 'Gender' werden begrüßt. Gleichwohl sollten konkrete Aussagen zur Integration dieses Aspektes in die relevanten Programmteile von 'Horizont 2020' aufgenommen werden. Ebenso sollte Chancengleichheit im Vorschlag zu den Beteiligungsregeln stärker verankert werden, um nicht gegenüber dem laufenden 7. Forschungsrahmenprogramm zurückzufallen."
Nach Erscheinen des Kommissionsvorschlags Ende letzten Jahres hat die Kontaktstelle FiF diesen im Hinblick auf Gleichstellung und Gender<http://www.eubuero.de/fif_horizon2020.htm> untersucht. Alle wichtigen Dokumente und Erläuterungen zu Horizont 2020 und dem politischen Entstehungsprozess gibt es unter http://www.forschungsrahmenprogramm.de/horizon2020.htm.
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Horizont 2020: FEMM-Ausschuss entwirft Stellungnahme
Der Ausschuss für die Rechte der Frau und Gleichstellung der Geschlechter (FEMM) im Europäischen Parlament hat im Juni den Entwurf einer Stellungnahme<http://www.europarl.europa.eu/committees/de/femm/draft-opinions.html?linkedDocument=true&ufolderComCode=FEMM&ufolderLegId=7&ufolderId=08102&urefProcYear=&urefProcNum=&urefProcCode=#sidesForm> zum Vorschlag der Kommission für Horizont 2020 erstellt. Darin werden zahlreiche Textänderungen im Sinne von mehr Chancengleichheit für die Verordnung zu Horizont 2020 vorgeschlagen. Im Mittelpunkt steht die Forderung, Gleichstellung in allen drei im neuen Rahmenprogramm vorgesehenen Prioritäten - Exzellente Wissenschaft, Industrielle Führungsrolle und Gesellschaftliche Herausforderungen - zu verankern. Der Ausschuss schlägt auch Gleichstellungsindikatoren vor, um eine ausgewogene Beteiligung von Wissenschaftlerinnen sicherzustellen. Der Entwurf des FEMM-Ausschusses ist vor allem an den Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE) gerichtet, da dieser im Prozess der Stellungnahme seitens des Europäischen Parlaments die Federführung hat.
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Kontroverser Auftakt der EU-Kampagne 'Women in Research and Innovation'
Am 21. Juni 2012 hat die EU-Kommission eine Kommunikationskampagne zum Thema Frauen in der Wissenschaft gestartet. Die bis 2013 geplante Kampagne soll in mehreren Schritten einen Beitrag dazu leisten, dass mehr Frauen sich für eine Forschungskarriere entscheiden. Maire Geoghegan-Quinn, EU-Kommissarin für Forschung und Innovation, betonte schon im Vorfeld zu der Kampagne mehrfach, wie wichtig ihr persönlich eine höhere Beteiligung von Frauen in diesem Bereich ist. Der erste Themenschwerpunkt mit dem Titel "Science: It's a girl thing"<http://science-girl-thing.eu/> richtet sich an weibliche Teenager und soll deren Interesse insbesondere an den MINT-Fächern stärken. Der Auftakt der Kampagne führte allerdings zu einer Kontroverse.
Was sich schon mit der visuellen Gestaltung des Logos (mit Lippenstift geschriebener Schriftzug) andeutete, führte bei Veröffentlichung des offiziellen Teaser-Videos<http://www.youtube.com/watch?v=g032MPrSjFA> (inzwischen nur noch über das You Tube-Portal erreichbar) zu einem medialen Eklat. Nach zahlreichen Protest-Reaktionen wegen geschlechterstereotyper Darstellung entfernte die Kommission das Video zunächst wieder aus dem Netz. Im Internet und über Twitter entspann sich eine Debatte über die Art und Weise, wie junge Frauen darin dargestellt wurden und wie sie (tatsächlich) für Wissenschaft zu begeistern seien. Namhafte Wissenschaftlerinnen meldeten sich zu Wort und sprachen sich vor allem dafür aus, echte Wissenschaftlerinnen und deren Überzeugung zu zeigen.
Auf der Kampagnen-Seite http://science-girl-thing.eu<http://science-girl-thing.eu/> sind inzwischen zahlreiche "testimonials" zu sehen, kurze Videos, in denen (vor allem junge und angehende) Wissenschaftlerinnen über ihre Entscheidung und ihre Leidenschaft für die Forschung berichten. Die Seite bietet außerdem kompakte Informationen zu verschiedenen Forschungsfeldern und entsprechenden Berufen sowie ein Quiz. Vorgesehen sind darüber hinaus interaktive Veranstaltungen in zunächst sechs EU-Ländern (darunter Deutschland) zwischen September und Dezember 2012 und ein Fotowettbewerb.
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Genderanalyse in wissenschaftlichen Fachzeitschriften
Wie handhaben internationale wissenschaftliche Zeitschriften Unterschiede von Geschlecht und Gender in Artikeln, die im peer-review-Verfahren veröffentlicht werden? Muss beispielsweise das Geschlecht untersuchter Organismen angegeben werden? Die unterschiedlichen Vorgaben zahlreicher Wissenschaftsjournale bezüglich einer solchen "sex and gender analysis" beziehungsweise ob verbindliche Richtlinien existieren hat das EU-geförderte Projekt Gendered Innovations untersucht. In der tabellenartigen Übersicht<http://genderedinnovations.stanford.edu/sex-and-gender-analysis-policies-peer-reviewed-journals.html> finden sich auch Journale wie "The Lancet" und "Nature."
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Abschlussbericht des EU-Projekts Gender and Science
Das im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm geförderte Projekt "Meta-analysis of gender and science research" hat im Mai 2012 seinen Abschluss- beziehungsweise Synthesebericht veröffentlicht. Zweck der Studie war es, Forschung zu horizontaler und vertikaler Gender-Segregation in Forschungskarrieren zu sammeln und zu analysieren. Dabei sollten auch Gründe und Effekte dieser beiden Prozesse deutlich werden. Das EU-Projekt deckte Forschung aus 33 Ländern (27 EU-Staaten und sechs sogenannte Assoziierte Staaten) über den Zeitraum 1980 bis 2008 ab. Zu den Empfehlungen, die sich aus den Ergebnissen ableiten lassen, gehören die Forderung nach
* besseren Statistiken,
* einer breiter ansetzenden Erforschung des Themenkomplexes Gender und Forschung
* sowie einem Fokus auf Wandel an Forschungseinrichtungen und Evaluierung entsprechender gleichstellungspolitischer Maßnahmen.
Der Bericht wie auch die früher erschienenen Einzelberichte zu Ländergruppen und bestimmten Unterthemen sind auf der Projekthomepage<http://www.genderandscience.org/web/reports.php> verlinkt.
[cid:7F85F9F3B592481F3E5A at BGWKS]
Nordrhein-Westfalen bietet Anschubfinanzierung für EU-Anträge in Geistes- und Gesellschaftswissenschaften
Das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) des Landes Nordrhein-Westfalen hat eine Bekanntmachung mit dem Titel "Anschubfinanzierung zur Beantragung von EU-Fördermitteln in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften"<http://www.wissenschaft.nrw.de/forschung_technologiefoerderung/weitere_foerderungen/Foerderprogramm_Geistes-_und_Gesellschaftswissenschaften/index.php> herausgegeben. Sie ist Teil Förderprogramms zur Unterstützung der geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Forschung in Nordrhein-Westfalen. Förderfähig sind Tätigkeiten von Hochschulen in Nordrhein-Westfalen, die unmittelbar dazu dienen, Anträge im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm im Bereich Geistes- und Gesellschaftswissenschaften vorzubereiten. Dazu gehören Verbundprojekte im Thema 8 (Sozial-, Wirtschafts- und Geisteswissenschaften) im Spezifischen Programm Kooperation als auch Koordinierungs- und Unterstützungsmaßnahmen bei 'Wissenschaft in der Gesellschaft' (Spezifisches Programm Kapazitäten). Darüber hinaus kann der Anschub für thematisch passende ERC-Anträge (Spezifisches Programm Ideen) beantragt werden. Auch die Beteiligung am ERA-Net HERA (Humanities in the European Research Area) kann finanziell unterstützt werden.
Die nordrhein-westfälischen Hochschulen können Anträge für die Anschubfinanzierung nach Veröffentlichung der jeweiligen EU-Ausschreibung einreichen. Details entnehmen Sie bitte der Bekanntmachung. Ab Mitte Juli öffnen für die meisten Programmbereiche im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm die letzten Calls. Entsprechend werden viele Deadlines im Herbst und Winter liegen.
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Veranstaltungshinweis: Europäische Konferenz zu Gender Equality in Higher Education, Bergen / Norwegen
An der Universität Bergen in Norwegen findet vom 29. bis 31. August 2012 die "7th European Conference on Gender Equality in Higher Education" statt. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise wird die Konferenz das Thema Chancengleichheit in einer sich verändernden akademischen Welt behandeln. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Hochschulpersonal aus Lehre und Verwaltung, Vertreterinnen und Vertreter von Studierendenverbänden sind ebenso angesprochen wie Interessierte aus der Gleichstellungspraxis. Die Deadline für die Anmeldung wurde bis 14. August verlängert. Programm und Registrierung unter http://www.uib.no/gender2012.
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Im Porträt: Judith Coffey M.A.
Europas Rolle in der Welt von morgen
Was bedeuten die verschiedenen Prozesse der Globalisierung für Europa? Welche Rolle wird Europa in Zukunft noch spielen? Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich aus kulturwissenschaftlicher Perspektive das EU-Projekt ENGLOBE. Koordiniert wird es an der Universität Potsdam. Für das Projektmanagement ist die Literaturwissenschaftlerin Judith Coffey zuständig. Schon ihre eigene Ausbildung war "europäisch" geprägt: Als Doktorandin nahm sie während des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms an dem Network of Excellence CLIOHRES.net (Creating Links and Innovative Overviews for a New History Research Agenda for the Citizens of a Growing Europe) teil. Dadurch sammelte sie erste Erfahrungen, die sie bei der Mitarbeit an der Antragstellung für ENGLOBE vertieften konnte.
Seit 2009 läuft ENGLOBE als "Initial Training Network", eine Art europäisch gefördertes Promotionskolleg. Mit einem Konsortium aus neun europäischen Universitäten ermöglicht das Projekt den teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eine strukturierte, internationale Promotion und Forschungsausbildung. Thematisch fokussiert ist diese durch das Oberthema des Projekts. "ENGLOBE - enlightenment and global history", so der volle Titel, ist in dem neu entstehenden, transdisziplinären Feld der Globalgeschichte (Global History) angesiedelt. Die Rolle Europas im Prozess der Globalisierung wird dabei einer kritischen Bestandsaufnahme unterzogen. Zugrunde liegt dem Projekt die Annahme, dass Globalisierungsprozesse in der Zukunft nicht mehr von Europa beherrscht sein werden. Indem eurozentrische Vorstellungen von Weltgeschichte herausgefordert werden, fördert ENGLOBE ein kritisches Denken beziehungsweise Nachdenken über globale Konfliktsituationen. Der Fokus der Erforschung von Globalisierungsprozessen liegt auf den vier Schlüsselbegriffen Wissen, Wahrnehmung, Werte und Evolution.
Um das Projekt wirklich global aufzustellen und nicht selbst in die kritisierte bisherige Eurozentrik zu verfallen, hat das Konsortium ein umfassendes Netzwerk von "associated partners" außerhalb Europas, darunter namhafte Hochschulen in Asien, Nord- und Südamerika. Durch Elemente wie "complementary skills trainings" profitieren die geförderten Forscherinnen und Forscher von den vielfältigen Perspektiven und Ressourcen. Eine große Rolle im Projekt spielen Aspekte der interkulturellen Kommunikation. Auch nicht-akademische Kulturinstitutionen wie die Goethe-Institute und ihre französischen, britischen und spanischen Pendants sind an dem ITN beteiligt.
Mit den Fähigkeiten, die die geförderten Fellows durch das Projekt erlangen, sollen sie später nicht nur in der Forschung, sondern auch in verschiedensten Bereichen von Politik und Wirtschaft erfolgreich "global" agieren können. Das gefällt Judith Coffey besonders an dem Projekt, denn "die Doktorandinnen und Doktoranden werden als Forschende ernst genommen. Gleichzeitig wird ihnen durch die zusätzlichen Angebote und durch die Zusammenarbeit mit Kulturinstituten eine Vielfalt an verschiedenen Perspektiven eröffnet."
ENGLOBE erhielt bei der ersten Einreichung den nötigen Schwellenwert von den Begutachtenden, gelangte aber dennoch nicht zur Förderung. Umso mehr freute sich das Konsortium über den Erfolg bei der zweiten Einreichung. Nach der intensiven Beschäftigung mit der Antragstellung kann Judith Coffey nun auch an der praktischen Umsetzung des Projekts "vom Papier in die Realität" mitwirken. "Dabei, betont sie, "hatte ich das große Glück, langsam in diese Aufgabe hineinwachsen zu können, mit immer größeren Verantwortungs- und Aufgabenbereichen."
Am Anfang, warnt Judith Coffey, kann es vorkommen, "dass das sehr technische Vokabular der Dokumente zum 7. EU-Forschungsrahmenprogramm auf den ersten Blick leicht überfordernd und damit abschreckend wirkt. Hier ist es wichtig, alle verfügbaren Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen und sich so viel wie möglich mit anderen (früheren) Antragstellerinnen auszutauschen. Mir hat es aber auch geholfen, die verschiedenen Dokumente immer wieder zu lesen und beim Antrag Schritt für Schritt vorzugehen, um sich auf diese Weise langsam die den Anträgen zugrunde liegende Logik anzueignen." Grundsätzlich rät sie gerade Geisteswissenschaftlerinnen, sich um EU-Fördergelder zu bemühen. Anders als etwa in den Natur- oder Ingenieurswissenschaften ist das in diesen Fächern immer noch weniger selbstverständlich. Kritisch sollte trotzdem vorab geklärt werden, was für Förderinstrumente zur Verfügung stehen und ob Aufwand und Aussichten zu den eigenen Voraussetzungen passen. Schon dabei ist die geeignete Beratung wichtig. Auch ob anderweitige Unterstützung, zum Beispiel in Form von Anschubfinanzierungen, an der eigenen Einrichtung zur Verfügung steht, sollte früh recherchiert werden. An dieser Stelle sieht Judith Coffey besonders an den Hochschulen Raum für Verbesserung: "Die Finanzierung der Antragstellungsarbeit könnte meines Erachtens erheblich ausgebaut werden, um vor allem für noch nicht so etablierte Wissenschaftlerinnen überhaupt die Möglichkeiten für größere Anträge zu schaffen. Ich denke, das wäre auch ein Beitrag zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft!"
Für die Geisteswissenschaften sieht Judith Coffey ein mögliches Problem darin, dass die Struktur vieler Förderinstrumente im 7. EU-Forschungsrahmenprogramm oft schwer mit den Erfordernissen geisteswissenschaftlicher Forschung in Einklang zu bringen sei - selbst wenn das Instrument auf "bottom-up"- Basis (das heißt ohne Themenvorgabe) funktionert. So kann es zum Beispiel schwierig für geistes- oder sozialwissenschaftliche ITNs sein, Industriepartner zu involvieren, was der EU wiederum wichtig ist. Kritisch merkt Judith auch die im EU-Forschungsrahmenprogramm festgelegten Zielsetzungen an, die nach ihrer Meinung manchmal quer zu Forschungsinteressen der Geisteswissenschaften zu liegen scheinen. Dennoch ist sie überzeugt, dass es sich lohnt, die Möglichkeiten des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms auch für kritische geisteswissenschaftliche Forschung auszuschöpfen. Dabei sollte niemand die eigenen Forschungsinteressen aus den Augen verlieren müssen.
Im Mai hat Judith Coffey ihre Dissertation eingereicht. Sie ist optimistisch, dass sie in ihrer Karriere noch weitere interessante EU-Projektanträge stellen wird, denn "mein Wissen über die Funktionsweisen der Forschungsförderung ist im Zuge meiner Beteiligung am Projektmanagement enorm gewachsen! Ich habe sehr viel über die Sprachen und Logiken der EU-Forschungsförderung gelernt, aber auch, dass es manchmal unerwartete Spielräume gibt. Vor allem habe ich die Scheu vor der bürokratischen Sprache der Anträge und Förderungsverträge verloren und mir damit eine gute Basis auch für die Mitarbeit an Projekten in anderen Bereichen oder im Rahmen anderer Förderinstrumente geschaffen."
Haben Sie auch Interesse, in unserer Porträt-Reihe über Ihre EU-Erfahrungen zu berichten? Wir freuen uns über Ihre Nachricht! Kontakt: nadine.heller at dlr.de<mailto:nadine.heller at dlr.de>.
Weitere Informationen
Zum Projekt
* Akronym und Titel: ENGLOBE - Enlightenment and Global History. http://www.englobe-itn.net<http://www.englobe-itn.net/>.
* Ziel: Entwicklung eines nicht-eurozentrischen Models von 'Global History' und Förderung der interkulturellen Kompetenzen der Research Fellows im globalen Kontext.
* Laufzeit: 48 Monate (2009 - 2013)
* Koordination: Universität Potsdam; Projektmanagerin Judith Coffey M.A., Historisches Institut / Kulturgeschichte der Neuzeit; 0331 9774132, judith.coffey at uni-potsdam.de<mailto:judith.coffey at uni-potsdam.de>
* Partnereinrichtungen: Neun Einrichtungen aus acht Ländern im Konsortium; weitere nicht-akademische Institutionen und außereuropäische Hochschulen in erweiterter Kooperation.
Zur Förderung: Die Marie Curie-Maßnahmen - Initial Training Networks ('ITNs')
* Im Spezifischen Programm Menschen des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms geht es um die transnationale Mobilität von Forschenden. Die Marie Curie-Maßnahmen bieten eine Bandbreite an Maßnahmen für alle Laufbahnstadien einer Wissenschaftskarriere.
* Die Initial Training Networks sind "europäische Graduiertenschulen", die über vier Jahre zu einem gemeinsamen Thema wissenschaftlichen Nachwuchs fördern. Ein Konsortium aus mindestens drei Einrichtungen aus drei EU- oder assoziierten Staaten bewirbt sich auf eine Ausschreibung. Die beteiligten Institutionen im ITN schreiben dann ihrerseits Promotions- oder PostDoc-Stellen aus. Gastaufenthalte an anderen Einrichtungen des Netzwerks und attraktive Begleitprogramme für die Fellows gehören zum Konzept.
* Grundlegende Informationen zu den Marie Curie-Maßnahmen finden Sie auf dem deutschen Portal zum 7. EU-Forschungsrahmenprogramm. Erstberatung gibt es auch bei der Kontaktstelle FiF. Vertiefende Beratung und Unterstützung bietet die Nationale Kontaktstelle Mobilität. Stellen in existierenden ITNs werden zum Beispiel auf dem EURAXESS-Portal für Mobilität in der Forschung veröffentlicht.
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In eigener Sache: Neue FiF-Kollegin
Seit 1. Juli 2012 hat die Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung eine neue Mitarbeiterin. Die Soziologin Katja Marjanen hat zuvor bereits zwei Jahre beim Projektträger DLR im Bereich Genderforschung gearbeitet. Katja Marjanen stammt aus Finnland und hat ihr Studium an der Universität Bremen absolviert. Anschließend promovierte sie an der Universität Hamburg zur Arbeitsteilung im Haushalt von Frauen und Männern im Vergleich zwischen Deutschland und Finnland.
Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung
Nadine Heller-Genath
Tel.: 0228 3821-1635, nadine.heller at dlr.de<mailto:nadine.heller at dlr.de>
Katja Marjanen
Tel.: 0228 3821-1667, katja.marjanen at dlr.de<mailto:katja.marjanen at dlr.de>
http://www.eubuero.de/fif.htm
[cid:785F8B6DA0B1010BFD26 at BGWKS]
Herausgeber:
EU-Büro des BMBF, PT-DLR
Heinrich-Konen-Str. 1
53227 Bonn
Telefon: 0228 3821-1630
Telefax: 0228 3821-1649
E-Mail: eub at dlr.de<mailto:eub at dlr.de>
URL: http://www.eubuero.de <http://www.eubuero.de/>
Im Auftrag des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung
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Wenn Sie diesen Newsletter nicht mehr erhalten möchten, können Sie sich unter folgendem Link abmelden: http://www.eubuero.de/newsletter.htm
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