[Equal] Vortrag "EINSTEIN ON POLITICS"

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Thu Sep 20 09:52:35 MEST 2007


 

	EINSTEIN ON POLITICS

	Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
	Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

	Ich möchte Sie auf folgenden Vortrag aufmerksam machen. Weisen Sie bitte auch Ihre Studierenden, Freunde und Bekannte darauf hin.

	Vortragende: Prof. David Rowe (Universität Mainz) und Prof. Robert Schulmann (Prof. em. Boston University)
	Sprache: Deutsch
	Titel: "Einstein on Politics": Zwei Aspekte seiner unbeugsamen politischen Haltung
	Ort: ETH Hauptgebäude, Auditorium Maximum, HG F30
	Datum: Donnerstag, 27. September 2007
	Zeit: 20:15 Uhr

	Einsteins Ansichten und Äußerungen zu politischen Fragen wurden oft, wenn überhaupt, nur oberflächlich zur Kenntnis genommen. Man bezeichnete ihn meist als großen Humanist, der jedoch fern von den Realitäten des politischen Kosmos stand, also ein hoffnungsloser Idealist. Denjenigen, die sich näher mit seinen politischen Auffassungen beschäftigt haben, ist es allerdings auch nicht gelungen, den Tenor seiner Anschauungen zu erfassen. Einige bestanden darauf, dass er ein naiver Pazifist war; andere bezeichneten ihn als Sozialisten, ohne genau zu sagen, was dies beinhaltete. Die früheren Charakterisierungen sind nicht nur falsch, sondern sie verhindern auch den klaren Blick auf die Einsichten, denen er auf dem Gebiet der Politik zur Geltung verhalf.

	Mit ihrem neuen Buch "Einstein on Politics" versuchen Rowe und Schulmann diese Fehleinschätzungen zu überwinden, indem sie die erste im Zusammenhang kommentierte Sammlung von Einsteins öffentlichen und privaten Äußerungen zu den großen politischen Fragen seiner Zeit anbieten, von denen viele auch heute noch aktuell sind. Die Briefe, Artikel und Reden zeigen sehr deutlich, dass er alles andere als naiv war. Einstein wollte sich ganz bewusst über den üblichen politischen Diskurs erheben, indem er Fragen von grundsätzlicher Bedeutung für die Zukunft der Menschheit ansprach. Sein Zionismus erkannte von Anfang an die entscheidende Bedeutung der Beziehungen zwischen Juden und Arabern in Palästina an. Sein Pazifismus war an ein spezifisches Programm zur Förderung der internationalen Abrüstung  in den frühen 1930er Jahren gebunden. In der Epoche nach Hiroshima setzte er sich für einen neuen Realismus ein, der sich radikal von der Machtpolitik der Nationalstaaten abwandte.

	Die Vorträge konzentrieren sich auf zwei Aspekte, die die Grundlagen seines politischen Denkens offenlegen. Robert Schulmann wird erörtern, wie Einstein sich mit der so genannten "Jüdischen Frage" auseinandersetzte, und wird den Verlauf seiner mehrdeutigen Beziehung zum Judentum und zur jüdischen Siedlung in Palästina von 1919 bis zur Gründung des Staates Israel 1948 verfolgen.  David Rowe wird dann Einsteins Positionen zum Internationalismus und zum Militarismus beschreiben, aber vor allem seine unaufhaltsamen Versuche die Krankheit der militärischen Mentalität zu bekämpfen.

	Freundliche Grüsse
	Prof. Jürg Fröhlich
	Institut für Theoretische Physik
	ETH-Zürich

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